• Frage: Wie werden Impfstoffe hergestellt und welche Schwierigkeiten gibt es dabei?

    Frage gestellt MerleE am 20 Mrz 2021. Diese Frage wurde auch von LeneS gestellt.
    • Foto: Kimberly Hartl

      Kimberly Hartl Beantwortet am 20 Mrz 2021:


      Hallo Merle, bei jedem Impfstoff braucht man eine Substanz, die am Ende eine Immunreaktion des Körpers auslöst, damit dieser schnell Antikörper und andere Abwehrfunktionen bilden kann, wenn er einmal wirklich mit der Krankheit in Kontakt kommt. Das kann man über viele verschiedene Arten von Impfstoffen erreichen, manche enthalten z.B. das „abgetötete“ Virus, manche einen Baustein des Virus und wieder andere quasi eine Bauanleitung für ein Teil des Virus. Zusätzlich enthalten Impfstoffe noch Hilfsstoffe, die helfen das Immunsystem ein bisschen anzukurbeln.
      Wichtig ist dabei, dass man eben eine Methode findet, dass das Immunsystem auch wirklich funktionsfähige Antikörper entwickelt, dass die Reaktion nicht zu stark abläuft, dass der Schutz lang anhält und vieles mehr. Das muss dann alles überprüft und bewiesen werden, an Tieren und Menschen erprobt werden, bis er eingesetzt werden darf. Das ist ein langwieriger Prozess.

    • Foto: Eva Rath

      Eva Rath Beantwortet am 22 Mrz 2021:


      Klassische Impfstoffe bestehen meist aus Eiweißen des Erregers, die direkt von Immunzellen erkannt werden und eine Immunantwort auslösen, oder aus einer abgeschwächten Form des Erregers, was aber oft dazu führt, dass man sich krank fühlt (aber nicht so sehr wie bei einer Infektion mit dem „echten“ Erreger.
      Das ist oft aufwendig, weil es nicht leicht ist, die Eiweiße für die Impfung herzustellen, dass erfordert viele Schritte und man muss sehr aufpassen, keine Verunreinigungen zu erhalten. Bei abgeschwächten Erregern besteht immer die Gefahr, dass sie wieder aggressiver werden können (also mutieren), und es wurde sogar schon beschrieben, dass diese Impf-Erreger auf andere übertragen wurden (also eine Ansteckung mit der Impfung).
      Für Corona gibt es ja verschiedene Arten von Impfstoffen: der von Biontech beinhaltet mRNA (messenger RNA), verpackt in einem „Fetttröpfen“, der von Astrazeneca DNA verpackt in einem Adenovirus.
      Das tolle hier ist, dass man den eigenen Körper die Eiweiße, die es für die Impfung braucht, selbst herstellen lässt! Das heißt man spart sich eine ganze Menge Arbeit. DNA (oder auf Deutsch DNS) beinhaltet den Bauplan für Eiweiße, und in der Zelle läuft es ja so ab: Die DNS im Zellkern wird kopiert (damit das Original geschützt bleibt); die Kopie ist die (m)RNS. Die mRNS geht aus dem Zellkern raus und wird im Zellinneren in eine Abfolge von Animosäuren übersetzt (von Ribosomen), diese Aminosäurenkette ist das Eiweiß.
      DNS oder RNS lässt sich schnell und einfach herstellen. Hier hat es in den letzten Jahren riesige Fortschritte gegeben. Man kann sagen, dass innerhalb von 20 Jahren die Forschung ungefähr von der Pferdekutsche zum Formel-1 Wagen gekommen ist.
      Die Verpackung, Fetttröpfchen bzw Virenhülle brauch man nur, damit RNS/DNS in die Zelle kommen können, sie müssen durch die Zellmenbran. Die RNS/DNS der Impfung wird dann im Körper wieder abgebaut, der Geimpfte produziert also nur kurz die Coronaviren-Proteine. Das langt aber, um das Immunsystem zu aktivieren und einen Schutz aufzubauen.

    • Foto: Kristina Hopfensperger

      Kristina Hopfensperger Beantwortet am 23 Mrz 2021:


      Hi Merle 🙂
      wenn du einen neuen Impfstoff entwickeln willst, ist es auch wichtig, dass das Virus möglichst nicht gegen dem Impfstoff immun werden kann. Viren können mutieren und diese Mutationen können dazu führen, dass sie ansteckender werden, tödlicher werden oder eben eine Impfungen nicht mehr gegen sie wirkt. Deshalb versucht man bei der Entwicklung von Impfungen ein Bauteil des Virus zu finde, dass überlebenswichtig für das Virus ist. Dann kann der Virus dieses Bauteil nicht einfach durch Mutationen verändern um der Impfung zu bekommen. Mit dieses wichtigen Virusbauteil trainiert man dann die Immunzellen. Unser Immunsystem lernt so wie es das Virus bekämpfen kann. Da in der Impfung aber kein ganzes Virus enthalten ist, löst sie keine richtige Infektion aus. Man kann also einen Schutz herstellen ohne durch die Krankheit, wie COVID-19, gefährdet zu sein.

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