• Frage: Wie werden die Nebenwirkungen eines Impfstoffes festgestellt? Und wie lange dauert es die Nebenwirkungen festzustellen?

    Frage gestellt MajaP am 20 Mrz 2021.
    • Foto: anon

      anon Beantwortet am 20 Mrz 2021:


      Am impft zwei sehr große Gruppen: Eine mit dem echten Impfstoff und eine nur mit Kochsalz-Lösung. Oder man impft eine Gruppe und beobachtet parallel dazu eine ähnliche Gruppe (also nicht so etwas wie: Erwachsene impfen und parallel Kinder beobachten!). Dann schaut man, welche Wirkung und welche Nebenwirkungen in beiden Gruppen auftreten. So kann man Wirkung von Zufall unterscheiden.

    • Foto: Kimberly Hartl

      Kimberly Hartl Beantwortet am 20 Mrz 2021:


      Hallo Maja, ergänzend noch dazu: es kann sehr lange dauern, bis Nebenwirkungen festgestellt sind und das ist bei jedem Medikament so. Nach der Zulassung läuft die Beobachtung des Präparates quasi weiter, da ja erst dann sehr sehr viele Menschen Zugang dazu haben. Dann werden Nebenwirkungen gemeldet und so über lange Zeiträume evauliert, mit welcher Wahrscheinlicheit sie auftreten.

    • Foto: Kristina Hopfensperger

      Kristina Hopfensperger Beantwortet am 26 Mrz 2021:


      Hi Maja 🙂
      Vieleleicht noch etwas ausführlicher: Die Nebenwirkungen von Impfungen und auch Medikamenten werden in sogenannten klinischen Studien überwacht. Das ist genau vorgeschrieben, wie genau das alles gemacht werden muss. Es gibt hier verschiedene Phasen. Die Phasen dienen dazu festzustellen ob der Impfstoff wirksam ist, also einen Schutz bietet. Außerdem müssen sie beweisen, dass der Impfstoff nicht giftig oder sonst irgendwie gefährlich ist.
      In Phase 1 werden die Impfstoffe erst mal im Labor in Zellen getestet. Alle Stoffe die hier entweder nicht wirksam oder giftig sind werden aussortiert. Dann geht man in Phase 2: jetzt wird das gleiche in Tieren getestet. Wieder werden alle Stoffe aussortiert die nicht wirksam sind oder zu viele Nebenwirkungen haben. In Phase 3 testet man den Impfstoff dann erst in gesunden Personen. Es wird eine Hälfte aller Studienteilnehmer geimpft, die anderen bekommen ein Placebo (also keine Impfung). Dann untersucht man wie gut die geimpften im Vergleich zu den Personen ohne Impfung vor einer Infektion geschützt werden. Außerdem werden beide Gruppen genau überwacht. So kann man genau untersuchen welche Nebenwirkungen auftreten und welche davon mit der Impfung zusammen hängen könnten. Wenn sie mit der Impfung zusammenhängen müssten sie dann häufiger in den Personen auftreten die geimpft wurden, im Vergleich zur Kontrollgruppe die das Placebo bekommen haben. Bei den Coronaimpfungen hat das ganze so ca. ein Jahr gedauert, was sehr schnell ist. Trotzdem mussten wie immer alle Schritte durchlaufen werden.
      Die Langzeitnebenwirkungen kann man leider, wie der Name schon sagt, erst nach längerer Zeit feststellen. Die Entwicklung der Impfstoffe hat bisher ja nur 1 Jahr gedauert. Nebenwirkungen die evtl. erst Jahre später auftreten kann man in den Studien die bisher gemacht worden sind, also nicht finden. Diese Langzeitfolgen sind bei Impfungen aber allgemein sehr selten. Um die Langzeitfolgen zu finden, gibt es noch eine letzte Phase. In der Phase müssen süber Jahre alle Nebenwirkungen die mit der Impfung in Zusammenhanf stehen könnten dokumentiert werden.

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