Profil
Alf Gerisch
Lebenslauf
-
Ausbildung
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (1993-1998, 1998-2001);
University of Dundee, Schottland, UK (1996-1997);
Fields Institute Toronto (2001-2002) -
Qualifikationen:
Diplommathematiker, Master of Science, Dr. rer. nat.
-
Berufliche Stationen
Fields Institute Toronto, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, TU Darmstadt
-
Derzeitiger Job
Akademischer Oberrat in der Arbeitsgruppe Numerik und Wissenschaftliches Rechnen am Fachbereich Mathematik der TU Darmstadt.
-
Arbeitgeber*in:
TU Darmstadt
-
Was mache ich in der Wissenschaft am liebsten: Dingen auf den Grund gehen und nützliche Algorithmen entwickeln und umsetzen.
-
Über mich: Ich bin neugierig, experimentierfreudig und meist sehr präzise.
-
Mehr lesen
Ich bin 47 Jahre alt, komme aus der Nähe von Halle an der Saale und lebe seit über 10 Jahren nun mit meiner Familie in Darmstadt und bin hier an der TU Darmstadt als Mathematiker tätig. In meiner Freizeit reise ich gern durch die Welt (nah und fern) und zum Ausgleich zur Arbeit vor dem Computer stelle ich mich auch mal sehr gern an den Kochtopf.
-
Über meine Arbeit: Ich forsche an der TU Darmstadt zu mathematischen Modellen und Algorithmen für die Computersimulation von biologischen Systemen, z.B. zur Tumor- und Gewebeentwicklung. Modelle zu Infektionen enthalten oft ähnliche Elemente.
-
Mehr lesen
Die meisten Prozesse in der Biologie, aber eben auch in fast allen anderen Bereichen, sind sehr komplex, sehr vielschichtig, nicht einfach zu verstehen. Um sie besser verstehen zu können, braucht man dann Modelle, mit deren Hilfe man bestimmte Fragen zum Prozess beantworten möchte. Das sind meist erst Sätze, mit denen man z.B. beobachtete Zusammenhänge beschreibt, die vorhandenes Wissen enthalten, aber auch solche die Annahmen über den Wirkmechanismus machen. Wichtig ist hier, erst einmal nur das hinzuzunehmen, von dem man denkt, dass es wichtig für die Fragestellung ist. Schließlich wollen wir am Ende das Modell verstehen können. Das ist ein spannender Teil der Arbeit, weil hier Wissenschaftler aus vielen Disziplinen zusammenkommen.
Das Ergebnis des ersten Schritts wird oft als mathematisches Problem formuliert, wir haben dann ein mathematisches Model des Prozesses. Dessen Lösung ist meist nicht, wie bei einer quadratischen Gleichung, einfach auszurechnen. Vielfach müssen Computer helfen, aber die brauchen auch Algorithmen und Programme. Deren Entwicklung ist neben der Modellbildung der Hauptteil meiner Arbeit. Damit kann man das Modell dann am Computer simulieren (ausrechnen).
Stimmen die am Computer erhaltenen Vorhersagen des Modells mit den Ergebnissen experimenteller Untersuchungen überein, darf man sich freuen, denn man hat dann wohl die wesentlichen Einflussfaktoren und ihre Beziehungen im Prozess gut verstanden. Die Mathematik kann jetzt noch weiterhelfen und z.B. sagen, welche Faktoren großen und welche kleinen Einfluss haben. Das ist wichtig, wenn man den Prozess steuern möchte.
Aber auch wenn Modellvorhersagen nicht mit allen experimentellen Ergebnissen zusammenpassen, ist das nicht schlimm. Wir gehen dann zum ersten Schritt zurück und diskutieren wieder. Haben wir falsche Annahmen gemacht? Haben wir eine wichtige Beziehung im Prozess nicht erkannt? Das Ergebnis sind dann ein neues Modell und neue Simulationen… All das hilft, den Prozess genauer zu verstehen und führt vielleicht zu einer wichtigen Entdeckung, die ohne das nicht geeignete erste Modell vielleicht nicht gemacht worden wäre.
-
So sieht ein typischer Tag von mir aus: Ich starte lieber früh als spät in den Tag und die Arbeit, die ich meist, recht unabhängig vom Ort, mittels Laptop erledigen kann. Die Unabhängigkeit gibt mir Flexibilität und erlaubt auch Pausen, wenn mir mal die Ideen ausgehen.
-
Mehr lesen
Ich starte meistens recht früh, lese und beantworte Emails, und frühstücke dann mit Familie/Kindern (die müssen auch zeitig in die Schule). Dann geht es ins Büro oder jetzt gerade oft ins Homeoffice. Von dort aus kann ich fast alles erledigen, es sei denn ich habe die Chance auch mal Sachen im Labor live zu sehen, dann mache ich das gern. Abends hat wieder die Familie Vorfahrt, aber später, wenn ich eine gute Idee für eine wichtige Forschung habe, setze ich mich dann auch nochmal an den Computer und nutze die Ruhe der Nacht…
-
Wenn ich das Preisgeld von 500 € gewinnen würde, dann würde ich damit folgendes Projekt in der Wissenschaftskommunikation umsetzen oder unterstützen: Gewinnen? Daran habe ich noch nicht gedacht! Mathematische Modelle sind Sachaufgaben, oft nur spannender und ein paar gute Ressourcen für Schulprojekte zu Modellen aus der Biologie sicher eine sinnvolle Investition.
-
Mein Interview
-
Wie würdest du dich in drei Sätzen oder in drei Worten beschreiben?
Natürlich nur in den besten Tönen....
Was oder wer hat dich dazu inspiriert deinen Beruf oder dein Forschungsthema zu wählen?
Die Verbindung von Mathematik und Biologie stammt von meinem Masterstudium in Schottland. Das war fantastisch!
Wer ist dein*e Lieblingswissenschaftler*in?
Sicher Physik und Mathematik, aber andere folgen sehr dicht.
Was wolltest du nach der Schule werden?
Eigentlich Physiker, aber dann waren ab Klasse 11 Mathematik und Informatik einfach spannender...
Bist du während deiner Schulzeit jemals in Schwierigkeiten geraten?
Bestimmt! Gedichte interpretieren war nicht so mein Lieblingsthema.
Wenn du deinen jetztigen Job nicht machen würdest, was würdest du stattdessen machen?
Wahrscheinlich würde ich als Reiseführer nach Schottland gehen.
Wer ist dein*e Liebelingssänger*in oder Band?
Eher nichts spezielles, aber ein paar echte Gitarren sollen dabei sein.
Was ist dein Lieblingsessen?
Viel Gemüse, gern auch Indisch.
Was macht dir am meisten Spaß?
Das Leben mit Freunden zu genießen. Ist gerade etwas schlecht.
Wenn du 3 Wünsche hättest, welche wären das? Sei ehrlich!
Wann ist Corona endlich vorbei (fragt mein kleiner Sohn zu oft); eine lange Segeltour; mehr Zeit für gute Ideen.
Erzähl uns einen Witz!
Erzählen gern, aber hier kann ich nur schreiben.
-
Meine Kommentare
Gewinnerin des Themenbereiches „Infektionen“ (1 kommentare)
Kannst du programmieren? Wenn ja, in welchen Sprachen schreibst du? (1 kommentare)