Profil
Christine Römer
Lebenslauf
-
Ausbildung
Tallinn Technische Universität, Tallinn, Estland — Kuopio Universität, Kuopio, Finnland — Charité Universitätsmedizin, Berlin
-
Qualifikationen:
Abitur — Diplom in Gentechnologie — Master of Science in Neurobiologie — Doktorgrad (PhD) in Medizischen Neurowissenschaften
-
Berufliche Stationen
A.I. Virtanen Institut, Kuopio, Finnland (Studie im Auftrag des Staatlichen Finnischen Gesundheitsinstituts) — Klinik für Neurologie mit Experimenteller Neurologie, Charité, Berlin — Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin, Berlin (Mobile DNA Gruppe) — Berlin-Institut für Medizinische Systembiologie, Berlin (Non-coding RNA Gruppe)
-
Derzeitiger Job
Ich bin Postdoktorandin (BIMSB) und externe Dozentin (Charite).
-
Arbeitgeber*in:
-
Was mache ich in der Wissenschaft am liebsten: Experimente zu planen und durchzuführen.
-
Über mich: Ich bin eine neugierige, sachliche und hilfsbereite Wissenschaftlerin, die gerne Rätsel und Probleme löst, und verrückte Projekte und Herausforderungen mit Begeisterung angeht.
-
Über meine Arbeit: Im menschlichen DNA kann man erkennen, dass Viren unsere Vorfahren infiziert haben. Ich erforsche, wie das heutzutage zur Entwicklung des Nervensystems beiträgt oder Krankheiten verursacht.
-
Mehr lesen
Ich habe ein Diplom in Gentechnologie gemacht, danach Master in Neurobiologie und eine Doktorarbeit in Medizinischen Neurowissenschaften. Das Gehirn als Zentrale des Nervensystems ist in vielen Dingen besonders. Darum ist es besonders geschützt, z. B. vor Entzündungen. Diesen Forschungszweig nennt man Neuroimmunologie, „Neuro“ für Nerven und „Immun“ für die Abwehr gegen Krankheitserreger. Trotzdem haben es Viren vor tausenden Jahren geschafft, unsere Vorfahren (Menschenaffen oder Urmenschen) so zu infizieren, dass jede Zelle einen Teil des Virus in sich aufgenommen hat, also auch im Gehirn. In der Zwischenzeit wurden diese Abschnitte in unserem Erbgut, unserer DNA, so oft geschnitten, dass sie kaum noch als Virus zu erkennen sind und meistens nichts tun. Ich untersuche, wann und wie diese viralen Sequenzen aktiv sind, zum Beispiel in der Entwicklung, im Alter oder bei Krankheiten. Zurzeit arbeite ich viel mit Stammzellen aus Patienten und mache Nervenzellen daraus, um diese dann genauer zu untersuchen. Viele Experimente laufen in Zusammenarbeit und ich organisiere sie. Dadurch bin ich regelmäßig in Verbindung mit vielen verschiedenen Wissenschaftlern aus der ganzen Welt. Das ist sehr spannend. Ich lese wissenschafliche Zeitschriften und schreibe Artikel für diese. Wenn junge Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen in unser Labor kommen, bin ich oft ihre Ausbilderin.
-
So sieht ein typischer Tag von mir aus: Ich schaue zuerst, ob es wichtige e-Mails gibt. Dann schaue ich, wie es den Zellen im Brutschrank geht. Darin befinden sich oft Stammzellen oder Nervenzellen "in Kultur" bei konstanten 37 °C (unsere Körpertemperatur). Ich mache einen Tagesplan oder kontrolliere, ob ich zum Beispiel bestimmte Geräte, die ich brauchen werde, reserviert habe. Meistens gebe ich den Zellen eine neue Nährlösung in die Schalen, in denen sie wachsen. Andere Zellen färbe ich, um sie zum Beispiel unter dem Mikroskop zu beobachten. Meistens habe ich einige Experimente gleichzeitig laufen. Bei den Nervenzellen messe ich bei gesunden Zellen, wie lang die Nervenfasern gewachsen sind, und vergleiche die Länge mit Zellen von kranken Patienten. Ich trage die Ergebnisse, und wie ich dazu gekommen bin, in mein Laborbuch ein. Um zu verstehen, was die Ergebnisse bedeuten könnten, lese ich wissenschaftliche Artikel oder spreche mit Kollegen. Dann frage ich bei den Studenten nach, die ich betreue, wie ihre Experimente laufen und unterstütze bei Problemen. Oft nehme ich noch an einem Meeting teil, wo der aktuelle Stand der Experimente und die nächsten Schritte besprochen werden.
-
Mehr lesen
Kein Tag ist eigentlich wie der andere. Es ist sehr abwechslungsreich und das mag ich bei meiner Arbeit sehr.
Allgemein sieht mein Arbeitstag so aus:
Ich fahre zu meiner Arbeit in Berlin-Mitte (mit der S-Bahn oder mit dem Auto). In der S-Bahn bereite ich oft schon Vorträge vor oder beantworte wichtige Emails.
Angekommen bei meiner Arbeit, mache ich den Plan für den Tag und fange an mit der Laborarbeit (ich bringe Stammzellen in Kultur, schaue, wie es denen geht, oder, falls ich Nervenzellen daraus mache, ob es gut klappt). Häufig färbe ich diese Zellen mit den Antikörpern, die nur bestimmte Bestandteile (Proteine) anfärben, um zu sehen, ob diese Zellen auch richtig funktionieren und wo genau (Zellkern oder Nervenfasern) die Proteine sich befinden. Es gibt häufig sehr schöne Bilder davon. Bei den Nervenzellen messe ich zum Beispiel, wie lang die Nervenfasern von gesunden Zellen gewachsen sind, und vergleiche die Länge mit Zellen von kranken Patienten. Wichtig ist, dass ich die Ergebnisse, und wie ich dazu gekommen bin, in mein Laborbuch eintrage.
Ich nehme an Treffen (Meetings) teil, wo die Wissenschaftler und Studenten die Forschungsergebnisse besprechen. Meinen Studenten stehe ich bei ihren Experimenten mit Rat und Tat zur Seite.
Bei unerwarteten Problemen oder Herausforderungen versuche ich, gleich die Lösungen zu finden. Ich lese dafür Literatur oder setze mich in Verbindung mit anderen Wissenschaftlern, die an diesen oder anderen Gebieten arbeiten.
Während des Tages schaue ich immer die Zwischenergebnisse meinen langzeitigen Experimenten an, um falls nötig schnell zu reagieren und die nächsten Tagen/Wochen zu planen. Ich habe immer veschiedene Experimente am Laufen und muss darauf achten, dass es bei allen vorwärts geht.
-
Wenn ich das Preisgeld von 500 € gewinnen würde, dann würde ich damit folgendes Projekt in der Wissenschaftskommunikation umsetzen oder unterstützen: Ich möchte mit dem Gewinn ein Projekt ins Rollen bringen, in dem ich die Frage, "wer wir Menschen sind", über die Genetik und die Evolution des Gehirns anschaulich für Jugendliche darstellen und zum Nachdenken anregen kann.
-
Mehr lesen
Wenn ich gewinnen sollte, möchte ein Projekt ins Rollen bringen, bei dem ich jungen Generationen anschaulich machen will, was uns unsere Gene über unsere Vergangenheit und unsere Zukunft erzählen. In der menschlichen Evolution gibt es erstaunliche Hinweise, wie winzige, spontane Veränderungen der DNA, wie Erbgut von Viren uns zu dem gemacht haben, was wir Menschen heute sind. Dazu gehört auch die Entwicklung des Gehirns.
Ich möchte dazu beitragen, dass junge Generationen bewusst (d. h. aufgeschlossen und kritisch) die Forschung zu Eingriffen in unser Genom, bzw. zur Entwicklung oder Alterung unseres Gehirns, mitverfolgen und diese Zukunftsthemen, ihre Zukunftsthemen, mitgestalten.
Dazu sehe ich zunächst den Aufbau eines Blogs bzw. einer Social Media Präsenz, in die ich (mit meinem Hintergrund in Kunst) vor allem grafische Elemente in Form eines Cartoons oder Comicstrips einbringen möchte.
-
Mein Interview
-
Wie würdest du dich in drei Sätzen oder in drei Worten beschreiben?
Ich glaube an das Gute im Menschen. Ich mag herauszufinden, wie Dinge funktionieren. Ich nehme alles mit einer Prise Humor.
Was oder wer hat dich dazu inspiriert deinen Beruf oder dein Forschungsthema zu wählen?
Meine Kindheit, in der ich viel Zeit in der Natur verbracht habe.
Wer ist dein*e Lieblingswissenschaftler*in?
Mathematik und Kunst
Was wolltest du nach der Schule werden?
Wissenschaftlerin (alternativ Mathematikerin, Architektin)
Bist du während deiner Schulzeit jemals in Schwierigkeiten geraten?
Schwierigkeiten gibt es immer mal, mit Lehrern oder Mitschülern. Ist aber nicht so wichtig, denn die Leute drumherum wechseln. Ich finde wichtig, dass man ein bisschen stur das macht, was man mag, und auf seine Ziele und Wünsche hinarbeitet.
Wenn du deinen jetztigen Job nicht machen würdest, was würdest du stattdessen machen?
Ich wäre wahrscheinlich eine Ärztin (Neurologin), Psychologin, Graphikdesignerin oder Architektin.
Wer ist dein*e Liebelingssänger*in oder Band?
Es gibt keine(n) bestimmte(n).
Was ist dein Lieblingsessen?
Vieles.
Was macht dir am meisten Spaß?
Inspirierende Gespräche, mit meinem Lieblingsmenchen Zeit zu verbringen
Wenn du 3 Wünsche hättest, welche wären das? Sei ehrlich!
1) Gegenseitiger Respekt von allen Leuten. 2) Freiheit in meiner Forschung 3) Ein wertvoller Beitrag von mir zum Verständnis des Lebens und einer Krankheit, die damit geheilt werden kann.
Erzähl uns einen Witz!
Die Lehrerin fragt Joko: "Warum sieht man den Blitz früher, und hört den Donner später?" Joko: "Weil die Augen weiter vorne im Kopf sind als die Ohren."
-
Meine Kommentare
Wie gehst du mit Rückschlägen um? (1 kommentare)