Das kommt drauf an was man als richtig schiefgelaufen definiert. Allgemein ist es so, dass in der Forschung öfter mal Experimente nicht funktionieren. Entweder hat man dann selbst etwas falsch gemacht. Dann macht man eben alles nochmal. Oder das Experiment funktioniert allgemein nicht. Das kann auch vorkommen, weil man ja am Rande des Bekannten arbeitet. Es kann also sein, dass irgendetwas noch Unbekanntes das Experimente verpfuscht ohne dass man es weiß. Dann muss man sich eine andere Strategie überlegen um ans Ziel zu kommen.
Allgemein gibt es im Labor viele Sicherheitsvorschriften und Regeln, damit alle sicher arbeiten können. In meinem Labor geht es dabei vor allem um giftige Stoffe und Viren, z.B. HIV. Allen Mitarbeiter/innen ist vollkommen klar dass sie mit infektiösen Viren arbeiten. Man möchte weder sich selbst anstecken, noch dafür verantwortlich sein dass sich jemand anderer ansteckt. Deshalb halten sich alle an die Regeln. Ich habe noch nie von einem größeren Unfall gehört, wo sich jemand ernsthaft verletzt hat oder infiziert wurde.
Richtige Unfälle hatte ich bisher noch nie im Labor (allerdings mehrere Glasschnitte in der Gemeinschaftsküche …) – im Labor passen auch eigentlich immer alle so gut auf, dass nichts schlimmes passieren kann.
Versuche die schieflaufen sind natürlich eine ganz andere Sache – das passiert ständig. Sowohl weil Sachen einfach nicht so klappen, wie man das gehofft hat, als auch weil man manchmal einfach dumme Fehler macht, wodurch ein Experiment dann im Eimer ist und man von vorne anfangen kann (was wenn man Pech hat auch mal ei paar Tage Arbeit sein können).
Hallo! Fehler passieren immer wieder, vor allem wenn man zuviel will – da schüttet man gerne mal Zellen aus, kippt etwas wichtiges um, oder vergisst eine Substanz. Wann immer ich besonders fleißig sein wollte und am Sonntag im Labor war, kam bei den Versuchen nie was sinnvolles raus.
Ein Student hat z.B. mal mit verschiedenen Arten von Zellen gearbeitet. Er hatte sie Plasikbehältern mit Deckeln; auf die Deckel hatte er geschrieben, welche Zellen im jeweiligen Behälter sind. Um verschiedene Substanzen zu den Zellen zu geben, hat er dann die Deckel abgeschraubt und wusste dann nicht mahr, was wo drin ist. Danach hat er immer die Behälter beschriftet, und nicht die Deckel. Ich habe glaube ich auch schon jeden Fehler gemacht, den man so tun kann. Allerdings nie, wenn giftige Substanzen im Spiel waren. Da passt man besonders auf.
In unserem Labor gibt es aber eine besondere Gefahrenquelle: ein sogenanntes Mikrotom. Das ist ein Gerät mit besonders scharfen Messern, mit dem man sehr feine Scheiben von Gewebe abschneiden kann. Es gibt für jeden, der es benutzen möchte eine Einführung wie es geht und welche Sicherheitsmaßnahmen es gibt, um sich nicht zu schneiden. Alles was wir tun können, um Unfälle zu vermeiden, tun wir. Trotzdem schneiden sich regelmäßig Studierende/Doktoranden/andere Mitarbeiter. Das sind meist schmerzhafte, tiefe Schnitte, die zum Teil auch genäht werden müssen, aber zum Glück noch nichts, was bleibende Schäden verursacht hätte.
Machmal muss aber auch gar nichts schief laufen, damit was los ist im Labor – eine Doktorandin hat mal mit Knoblauchextrakten gearbeitet, das sind alle geflohen. Oder, besonders stinkig: bei uns arbeiten auch Mikrobiologen, die die Bakterien im Darm erforschen. Wenn die ihre „Proben“, dass was sonst im Klo verschwindet, aufreinigen um Analysen durchzuführen, kann man nur froh sein, wenn man ins Homeoffice darf 😉
Ich sollte mal alt Lösemittel entsorgen, auf Anordnung meines Professors. Es waren aber Chemikalien dabei, die sich nicht vertrugen. Da ist die Abfalltonne explodiert und ich bin froh, dass ich es überlebt habe. So etwas ist jedoch extrem selten und mir (oder meinen Kollegen) ansonsten auch nicht mehr passiert.
Kommentare
Eva commented on :
Hallo! Fehler passieren immer wieder, vor allem wenn man zuviel will – da schüttet man gerne mal Zellen aus, kippt etwas wichtiges um, oder vergisst eine Substanz. Wann immer ich besonders fleißig sein wollte und am Sonntag im Labor war, kam bei den Versuchen nie was sinnvolles raus.
Ein Student hat z.B. mal mit verschiedenen Arten von Zellen gearbeitet. Er hatte sie Plasikbehältern mit Deckeln; auf die Deckel hatte er geschrieben, welche Zellen im jeweiligen Behälter sind. Um verschiedene Substanzen zu den Zellen zu geben, hat er dann die Deckel abgeschraubt und wusste dann nicht mahr, was wo drin ist. Danach hat er immer die Behälter beschriftet, und nicht die Deckel. Ich habe glaube ich auch schon jeden Fehler gemacht, den man so tun kann. Allerdings nie, wenn giftige Substanzen im Spiel waren. Da passt man besonders auf.
In unserem Labor gibt es aber eine besondere Gefahrenquelle: ein sogenanntes Mikrotom. Das ist ein Gerät mit besonders scharfen Messern, mit dem man sehr feine Scheiben von Gewebe abschneiden kann. Es gibt für jeden, der es benutzen möchte eine Einführung wie es geht und welche Sicherheitsmaßnahmen es gibt, um sich nicht zu schneiden. Alles was wir tun können, um Unfälle zu vermeiden, tun wir. Trotzdem schneiden sich regelmäßig Studierende/Doktoranden/andere Mitarbeiter. Das sind meist schmerzhafte, tiefe Schnitte, die zum Teil auch genäht werden müssen, aber zum Glück noch nichts, was bleibende Schäden verursacht hätte.
Machmal muss aber auch gar nichts schief laufen, damit was los ist im Labor – eine Doktorandin hat mal mit Knoblauchextrakten gearbeitet, das sind alle geflohen. Oder, besonders stinkig: bei uns arbeiten auch Mikrobiologen, die die Bakterien im Darm erforschen. Wenn die ihre „Proben“, dass was sonst im Klo verschwindet, aufreinigen um Analysen durchzuführen, kann man nur froh sein, wenn man ins Homeoffice darf 😉
Eva commented on :
Was ich noch sagen wollte: aus jedem Fehler lernt man und kann seine Abläufe verbessern
andreasbeyer commented on :
Ich sollte mal alt Lösemittel entsorgen, auf Anordnung meines Professors. Es waren aber Chemikalien dabei, die sich nicht vertrugen. Da ist die Abfalltonne explodiert und ich bin froh, dass ich es überlebt habe. So etwas ist jedoch extrem selten und mir (oder meinen Kollegen) ansonsten auch nicht mehr passiert.