• Frage: Wie reagieren die Bewohner der Altenheime auf Corona? -Ramona

    Frage gestellt JuliaD am 13 Mrz 2021.
    • Foto: Ramona Backhaus

      Ramona Backhaus Beantwortet am 13 Mrz 2021: last edited 13 Mrz 2021 11:18 am


      Hallo Julia! Vielen Dank für deine Frage! Weltweit gab es viele Coronainfektionen in den Altenheimen. Die Bewohner der Heime sind natürlich sehr alt, aber meist auch sehr krank/gebrechlich. Dies führt leider oftmals dazu, dass sie eine Coronainfektion sehr schwächen kann. Viele Heimbewohner sind leider auch an Coronainfektionen verstorben. Mittlerweile wurden die Bewohner der Heime in vielen Ländern – auch in Deutschland – jedoch geimpft gegen Corona, sodass sie jetzt besser geschützt sind.
      Wie in vielen Ländern, wurden auch in Deutschland zu Beginn der Pandemie die Altenheime geschlossen für Besucher. Bewohner durften keinen Besuch mehr empfangen und fühlten sich dadurch sehr einsam. Auch mussten sie viel Zeit in ihren eigenen Zimmern verbringen und durften nur wenig Kontakt zu anderen Bewohnern haben. Auch das führte zu Einsamkeit. Manche Bewohner waren so traurig, dass sie beispielsweise nicht mehr essen wollten und viel Zeit in ihrem Bett verbrachten. Ihre Angehörigen (Partner, Kinder, Enkelkinder) konnten sie in dieser Zeit nur über Tablet sehen (Videoanruf) oder mit ihnen telefonieren. Ab Sommer durften die Bewohner dann endlich wieder Besucher empfangen.
      Viele Bewohner verstehen, warum die Corona-Maßnahmen (zum Beispiel Tragen von Mundschatz, Abstand halten) wichtig sind. Bewohner die an Demenz erkrankt sind, verstehen meist nicht, was Corona ist und warum man sich davor schützen sollte. Demenz ist eine Erkrankung des Gehirns. Vielleicht hast Du schon einmal von der Alzheimer-Krankheit gehört? Auch Alzheimer ist eine Form der Demenz. Demenz führt zu Vergesslichkeit und Verwirrtheit: die Bewohner wissen nicht mehr, was zum Beispiel gestern passiert ist oder verstehen nicht mehr, was andere ihnen sagen. Sie verstehen daher meist nicht, was Corona ist oder warum die Mitarbeiter der Altenheime beispielsweise einen Mund-Nasen-Schutz tragen.
      Jetzt, wo die meisten Bewohner geimpft sind, denken die Gesundheitsminister darüber nach, die Schutzmaßnahmen in den Altenheimen zu lockern. Beispielsweise wird darüber diskutiert, dass Besucher demnächst keinen Mund-Nasen-Schutz mehr zu tragen brauchen, wenn sie Bewohner von Altenheimen besuchen. Hoffentlich wird dadurch wieder ein ’normaleres‘ Leben im Altenheim möglich.
      Falls Du noch weitere Fragen hast, melde dich gerne.

    • Foto: Marianne Papagrigorakes

      Marianne Papagrigorakes Beantwortet am 14 Mrz 2021:


      Hallo Julia,
      Wie Ramona schon so schön erklärt hat, sind viele Bewohner von Altersheime emotional wie auch gesundheitlich betroffen von der Pandemie. Die Begrenzung der Besucher als Gegenmaßnahme, das höhere Ansteckungsrisiko, durch die hohen Bewohnerzahlen und die große Gefahr, den Virus nach der Infektion bekämpfen zu können, haben vielen Senioren beunruhigt und frustriert.
      Diese Gründe haben aber auch dazu beigetragen dass Bewohner von Altenheimen priorisiert wurden sobald Impfungen möglich waren und daher hoffentlich die Lage hoffentlich etwas verbessert.

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