• Frage: Was macht das Immunsystem um einen Virus zu bekämpfen ?

    Frage gestellt Noel B. am 15 Mrz 2021.
    • Foto: anon

      anon Beantwortet am 15 Mrz 2021: last edited 15 Mrz 2021 4:36 pm


      Wenn Viren den Körper infizieren, dringen sie in die Zellen ein und geben dort ihr Erbgut ab. Die infizierte Zelle erkennt dieses fremde Erbgut und reagiert darauf. Dabei gibt die infizierte Zelle Signalmoleküle (sogenannte Zytokine) an die umliegenden Zellen ab und teilt ihnen so mit: „Hey Leute, ich hab ein Problem, irgendetwas stimmt hier nicht, ich bin infiziert.“ Die Abwehrzellen in der Umgebung werden dadurch alarmiert und docken an die infizierte Zelle an und zerstören sie. So kann sich das Virus nicht mehr vermehren.

      Die toten infizierten Zellen werden dann von sogenannten Fresszellen „aufgefressen“, und zerlegen in ihrem Inneren die Viruspartikel in kleine Virusschnipsel. Diese Schnipsel zeigen die Fresszellen anderen professionellen Abwehrzellen, die daraufhin trainiert werden, bei einer nächsten Virusinfektion noch schneller gegen dieses Virus reagiere zu können.

    • Foto: Kristina Hopfensperger

      Kristina Hopfensperger Beantwortet am 15 Mrz 2021: last edited 15 Mrz 2021 8:53 pm


      Hi Noel 🙂
      unser Immunsystem unterscheidet zwischen Bestandteilen die zu unserem Körper gehören und Bestandteilen die fremd sind, also nicht zu uns gehören. Ein Virus z.B. besteht aus verschiedenen Virusbausteinen. Diese Bausteine unterscheiden sich von den Bausteinen unseres Körpers. Sie können so als fremd erkannt werden.

      Wir besteht aus vielen winzigen Zellen. Wenn wir uns mit einem Virus infizieren, programmiert das Virus unsere Zellen so um, dass sie neue Viren produzieren. Dadurch kann sich das Virus verbreiten. Allerdings sind unsere Zellen nicht dumm. Sie erkennt dass sie infiziert sind. Hat die Zelle die Gefahr erkannt, kann sie dem Virus das Leben schwer machen.

      Zum Beispiel haben Zellen eigenen Abwehrmechanismen um zu verhindern das Viren sich in ihnen vermehren. Diese Abwehrmechanismen werden während einer Infektion verstärkt, um zu verhindern dass das Virus die Zelle umprogrammieren kann. Ist es für die infizierte Zelle schon zu spät, kann sie auch Botenstoffe freisetzen um die Zellen in ihrer Nachbarschaft vor dem Virus warnen. Die Nachbarn verstärken dann auch ihre Abwehr. Das Virus hat es so schwerer sich zu verbreiten.

      Zusätzlich kann die infizierte Zelle über andere Botenstoffe auch Zellen des Immunsystems anlocken. Unser Immunsystem besteht aus verschiedenen Zellarten, die ständig durch unseren Körper patrouillieren und überprüfen ob alles in Ordnung ist. Bei einer Infektion werden diese Zellen alarmiert. Die verschiedenen Zellarten bekämpfen das Virus dann auf unterschiedliche Weise. Manche Immunzellen können infizierte Zelle direkt töten. Wird die infizierte Zelle getötet, bevor die neu produzierten fertig zusammen gebaut waren, kann eine Verbreitung des Virus verhindert werden. Andere Immunzellen produzieren Antikörper. Diese Antikörper binden direkt an Viren und verklumpen sie. Dadurch können dir Viren keine Zellen mehr infizieren. Bei den meisten Infektionen werden auch sogenannte Gedächtniszellen gebildet. Das ist eine besondere Art Immunzelle. Diese Zellen merken sich genau, welche Abwehrmechanismen gut geeignet sind um ein Virus zu bekämpfen. Wird man dann ein zweites Mal mit dem gleichen Virus infiziert, wissen die Gedächtniszellen noch genau wie man es das letzte Mal ausgeschaltet hat. So kann das Virus bei der zweiten Infektion schneller und effektiver bekämpft werden.

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