Profil
Emma Pietsch
Lebenslauf
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Ausbildung
Grundschule St. Mauritius in Berlin (2000-2005).
Gymnasium Theresienschule Berlin (2005-2012) > Leistungskurse im Abitur waren Chemie und Mathe.
Philipps-Universität Marburg (2012-2015).
Universität Heidelberg (2016-2019).
Jetzt bin ich offiziell Promotionsstudentin an der Uni Hamburg, d.h. ich mache an der Uni Hamburg meinen Doktor. -
Qualifikationen:
Bachelor of Science in Humanbiologie (Uni Marburg).
Master of Science in Infektionsbiologie (Uni Heidelberg). -
Berufliche Stationen
Während des Bachelors war ich Tutorin für Mathe (2 Semester).
Während des Masters habe ich ein Auslandspraktikum in einem Malaria-Labor in Melbourne, Australien, gemacht (5 Monate).
Allgemein war mein Master sehr praktisch und forschungsorientiert: ich habe im Rahmen des Studium drei Praktika in verschiedenen Forschungsgruppen gemacht und auch für die Masterarbeit im Labor gearbeitet. -
Derzeitiger Job
Ich bin Doktorandin in einer Malaria-Arbeitsgruppe am Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin in Hamburg.
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Arbeitgeber*in:
Das Institut, über das ich angestellt bin, ist das Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin in Hamburg. Es ist also speziell auf tropische Krankheiten wie Malaria, aber auch verschiedene Viruserkrankungen oder Amöben ausgerichtet. Bezahlt werde ich von so genannten Fördergeldern, d.h. mein Chef hat bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft einen Antrag für ein Forschungsprojekt eingereicht. Dieses Projekt wurde für gut befunden und nun bezahlt mich die Deutsche Forschungsgesellschaft dafür, an dem Projekt zu arbeiten.
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Was mache ich in der Wissenschaft am liebsten: Darüber reden, was an meiner Arbeit so toll ist
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Über mich: Ich bin sehr neugierig und will alles im Detail verstehen - und ich liebe es in Teams zu arbeiten und gemeinsam Neues herauszufinden!
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Ich bin Doktorandin und lebe in Hamburg. In diese Stadt habe ich mich direkt verliebt; ich lebe wahnsinnig gern hier. Einen Haken gibt es allerdings: Mein Freund lebt in Karlsruhe – uns trennen also 5 Stunden Fahrt mit dem ICE. Das ist gar nicht immer so einfach, weil ich im Labor oft auch spät abends oder am Wochenende arbeite.
Wenn ich nicht im Labor stehe, bin ich wahnsinnig gern unterwegs. Vor Corona habe ich ständig Freunde besucht oder zu Besuch gehabt – leider geht das aktuell nicht, aber auch das wird sich wieder ändern. Zusätzlich fechte und tanze ich normalerweise in meiner Freizeit, momentan stehen dann aber doch das Joggen und Spazierengehen im Vordergrund. Zwischen meinem Bachelor und meinem Master war ich ein Jahr allein reisen und jetzt fehlt mir das Reisen natürlich umso mehr.
Wenn ich keine Biologin geworden wäre, wäre ich wohl in einem etwas technischeren Beruf gelandet: Vielleicht Mechatronikerin oder Ingenieurin? Oder doch wie ursprünglich geplant Chemikerin? Mit meiner Wahl bin ich aber sehr zufrieden. Bio ist toll!
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Über meine Arbeit: In meiner Doktorarbeit beschäftige ich mich mit dem Malaria-Erreger, der sich nämlich in unseren roten Blutkörperchen vermehrt und uns damit krank macht.
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Der Malaria-Erreger ist ein Parasit (kein Virus, kein Bakterium) und wahnsinnig spannend – aber auch sehr kompliziert. Wird man von einer Mücke gestochen, die die Parasiten in sich trägt, können sie in unseren Körper gelangen und entwickeln sich erst in der Leber, dann im Blut. Aber keine Sorge, noch gibt es diese Mücken in Deutschland nicht. In unserem Blut läuft das so ab: Der Parasit dringt in ein rotes Blutkörperchen ein und vermehrt sich darin. Sind die neuen Tochterparasiten fertig, zerstören sie die Blutzelle, die sie umgibt und sind frei im Blut, sodass sie direkt die nächste rote Blutzelle befallen können. Das Zerstören der Blutzellen führt zu den Malaria-Symptomen wie z.B. Blutarmut und hohes Fieber. Ich will verstehen, wie die Parasiten die Zellen genau kaputt machen, denn das ist komplizierter, als man sich das vielleicht denkt.
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So sieht ein typischer Tag von mir aus: Einen großen Teil meines Arbeitstages verbringe ich tatsächlich im Labor. Mindestens genauso viel Zeit - wenn nicht mehr - brauche ich für Planung und Analyse der Experimente am Computer. Dazu kommt ständiges Lesen, um auf dem neuesten Stand der Wissenschaft zu bleiben. Und nicht zu vergessen: Mit den Kollegen quatschen und Kaffee/Tee trinken. Auch das gehört zu einem typischen Tag dazu.
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Wenn ich morgens zur Arbeit komme, schaue ich mir normalerweise zuerst meine Parasiten an. Die Parasiten vervielfältigen wir in Zellkulturschalen, in denen sich menschliches Blut befindet, dass wir von der Blutspende in Hamburg bekommen. Bekommen die Parasiten frisches Blut und Medium zum Wachsen, sagen wir immer, wir „füttern“ die Parasiten. Allgemein brauchen die kleinen Parasiten sehr viel Pflege und müssen immer wieder kontrolliert und versorgt werden.
Dann beginne ich mit meiner Arbeit: Ich stelle so genannte „Mutanten“ her, also gentechnisch veränderte Parasiten, und untersuche sie. Damit versuche ich herauszufinden, wie die Freisetzung der Parasiten aus der Zelle funktioniert. Oft sitze ich auch am Mikroskop und schaue mir gefärbte Parasiten an, um zu verstehen, was passiert.
Viele Aspekte und vor allem die Auswertung meiner Arbeit finden aber am Computer statt. Dabei entstehen manchmal auch so schöne bunte Bilder (hier seht ihr die Form des Parasiten, die zurück auf die Mücke übertragen wird):
Immer wieder muss ich auch neue und alte Literatur – also wissenschaftliche Publikationen – lesen, damit ich auf dem besten Stand bin, was bereits erforscht ist und wie mir dieses Wissen dabei helfen kann, in meinem Projekt voranzukommen.
Mindestens einmal im Monat steht auch ein Vortrag an: entweder in meiner Arbeitsgruppe, im Institut oder selten auch auf einer Konferenz. Dabei berichte ich von meiner Arbeit oder von Fortschritten in unserem Feld: der Parasitologie.
Ich habe das große Glück, mit fantastischen Kollegen zusammenzuarbeiten. In der biomedizinischen Forschung kann man kein Einzelkämpfer sein – wir sind ein Team. Oft diskutieren wir beim Mittagessen oder einem Kaffee über den besten Versuchsaufbau für eine Fragestellung oder über neue Ideen und Hypothesen, die sich aus den Ergebnissen des letzten Experiments ergeben. Es wird nie langweilig!
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Wenn ich das Preisgeld von 500 € gewinnen würde, dann würde ich damit folgendes Projekt in der Wissenschaftskommunikation umsetzen oder unterstützen: Ich würde gern eine Linse für meine Spiegelreflexkamera und ein Mikrophon kaufen, um einen Podcast aufzunehmen.
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Ich finde Forschung großartig, aber ehrlich gesagt, wusste ich am Anfang nicht so richtig, worauf ich mich als Infektionsbiologin einlasse und wie die Arbeit eigentlich aussieht. Ich möchte die Arbeit von Wissenschaftler:innen näher an junge Menschen bringen. Dafür würde ich gern einen Podcast starten, in dem ich mit jungen Wissenschaftler:innen über ihre Arbeit, aber auch sie als Person spreche. Wie sie zur Forschung gekommen sind. Wie ihr Arbeitsalltag aussieht. Was ihnen an ihrem Job schwerfällt. Und vieles mehr. Dabei würde ich sehr gern auch Fragen von euch einbauen – und dafür braucht es sicherlich auch einen Social-Media-Kanal, um euch zu erreichen. Ich bin für Vorschläge offen. Auch für den Namen des Kanals!
Um das Projekt anzuschieben, hätte ich gern eine gute Linse für meine Kamera, um die Wissenschaftler:innen abzuknipsen und ein Mikrophon für die Interviews. Wenn Geld übrig bleibt, würde ich natürlich gern auch über die Hamburger Stadtgrenzen hinweg mit Wissenschaftler:innen ins Gespräch kommen und würde ein wenig Geld für die Bahnreisen aufbringen.
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Mein Interview
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Wie würdest du dich in drei Sätzen oder in drei Worten beschreiben?
Ich bin ein sehr neugieriger und offener Mensch, der ständig von Freunden umgeben ist. Ich liebe meine Forschung, aber bin auch ungeduldig und daher manchmal etwas zu schnell frustriert. Und ich rede wahnsinnig viel.
Was oder wer hat dich dazu inspiriert deinen Beruf oder dein Forschungsthema zu wählen?
Meine Chemie-Lehrerin in der Oberstufe hat mich sehr stark geprägt und die Liebe zu den Naturwissenschaften in mir weiter befeuert. Bei Malaria-Parasiten bin ich eher zufällig gelandet. Eine Freundin hatte mir während des Masters eine Arbeitsgruppe für ein Praktikum empfohlen - und ich fand es so spannend, dass ich dabei geblieben bin. Das Labor habe ich mehrfach gewechselt, aber die Liebe zum Thema ist geblieben.
Wer ist dein*e Lieblingswissenschaftler*in?
Chemie! Ich bin allgemein gern zur Schule gegangen, aber mein Herz gehörte definitiv der Chemie.
Was wolltest du nach der Schule werden?
Eigentlich hatte ich überlegt, Biochemie zu studieren, aber mir fehlte dann doch etwas der Bezug zur Medizin. Daher bin ich bei "Humanbiologie" gelandet.
Bist du während deiner Schulzeit jemals in Schwierigkeiten geraten?
Ich musste einmal im Englisch-Unterricht so lachen, dass die Lehrerin mich aus dem Raum geschmissen hat.
Wenn du deinen jetztigen Job nicht machen würdest, was würdest du stattdessen machen?
Wahrscheinlich würde ich in der Wissenschaftskommunikation arbeiten.
Wer ist dein*e Liebelingssänger*in oder Band?
Adam Wendler - ein kanadischer Folk-Pop-Singer-Songwriter.
Was ist dein Lieblingsessen?
Pasta! In allen Formen und Varianten.
Was macht dir am meisten Spaß?
Alles, wenn ich mit den richtigen Leute zusammen bin.
Wenn du 3 Wünsche hättest, welche wären das? Sei ehrlich!
1) Ich wünschte, Corona wäre Schnee von gestern. 2) Ich wünschte, das Teleportieren wäre schon erfunden! 3) Ich wäre gern schlauer.
Erzähl uns einen Witz!
Name: Emma. Vorname: Ich bin zu dämlich, Formulare auszufüllen.
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Meine Kommentare
Was sind die Vor und Nachteile in der Wissenschaft zu arbeiten? (1 kommentare)