Ein ganzes Jahr ist es schon her, dass Marianne Papagrigorakes mit ihrer mitreißenden und aufmerksamen Art die Schüler*innen aus der Themenrunde „Infektionen“ für sich gewonnen hat und das Preisgeld von 500 € 💰 mit nach Hause nehmen durfte! Die Parasitologin ist im Feld der Malariaforschung unterwegs und promoviert am Universitätsklinikum Heidelberg. Falls ihr euch noch mal Mariannes Profil anschauen möchtet, dann findet ihr das hier. Wir haben uns sehr gefreut, wieder etwas von ihr gehört zu haben 😍 und wollen euch ihren Bericht natürlich nicht vorenthalten! 🙌

Nach zwei sehr spannenden Wochen, in der ich Fragen zu meinem Arbeitsgebiet im Allgemeinen und meiner Doktorarbeit im Speziellen, meinen Freizeitaktivitäten sowie auch zur Verbreitung von SARS-COVID-19 von SchülerInnen aus diversen Schulen und Jahrgängen beantworten konnte, erhielt ich die für mich überraschende Nachricht über die Belegung des 1. Platzes bei „I’m a Scientist, Get me out of here“. Damit hätte ich nie gerechnet und umso größer war die Freude, nur wie sollte ich das Preisgeld in Zeiten der Pandemie sinnvoll einsetzen? Da die Maßnahmen zur Pandemie-Bekämpfung es nicht erlaubt hätten, vor Ort und in Person etwas zu unternehmen, wusste ich, dass ich nur mittels digitaler Medien meine Wissenschaftsbegeisterung weitergeben konnte.

Daher, um mich ein wenig inspirieren zu lassen, organisierte ich zunächst eine virtuelle Fragerunde – so ähnlich wie bei „I‘m a Scientist“ – mit SchülerInnen einer griechischen Schule. Ich bin auch auf Kreta zur Schule gegangen und weiß, wie wichtig es für alle war Reagenzien und Laborgeräte zu besitzen, um den naturwissenschaftlichen Unterricht etwas spannender zu machen. Die stellvertretende Schulleiterin hatte mich schon drauf angesprochen, ob ich Interesse hätte diese Diskussionsrunde per Zoom mitzumachen. Zunächst bereiteten mir die vielen Fragen zu meiner wissenschaftlichen Arbeit, aber auch zu meinem beruflichen Werdegang eine große Freude, das Interesse der SchülerInnen an Forschungsfragen im Bereich Biologie und Chemie wurde jedoch noch deutlicher als ich ihnen Fotos von unserem Labor und unseren Mikroskopen zeigte. Da fiel mir auf: eigentlich wäre ich jetzt gerne bei den SchülerInnen, um ihnen vor Ort Proben aus unserem Labor zu präsentieren und mit ihnen über das Feld der Malariaforschung zu diskutieren! Leider war das in Zeiten der Pandemie einfach nicht möglich. So entschloss ich mich, es auf andere Art zu versuchen und das Preisgeld dazu einzusetzen, der Schule einige Mikroskope zu spenden, die jeder/jede bedienen kann, um sich Proben anzusehen. Und das wichtigste Feature dieser Mikroskope: das eigene Handy anschließen und digitale Fotos der Proben machen können. In Absprache mit der Schule bestellte und spendete ich also drei solche Mikroskope und wie mir berichtet wurde, haben bereits mehrere Klassen von diesen Gebrauch gemacht, um Proben aus ihrem näheren Umfeld (wie Haare, Blätter, Erde usw.) unter dem Mikroskop in Augenschein zu nehmen. Ich hege die Hoffnung, bei den SchülerInnen durch meine Fragerunde und die von mir gezeigten Bilder ein gewisses Maß an Interesse, wenn nicht gar Begeisterung, an der Benutzung der Mikroskope und der Untersuchung ihrer Umwelt geweckt zu haben und fände es toll, wenn ich der Schule demnächst vielleicht doch noch einen Besuch abstatten könnte, um Proben meiner Arbeitsgruppe zu zeigen und um über die Bekämpfung von Parasiten und Infektionen zu reden.

Im Vertrauen darauf, mein Forschungsthema und meine Begeisterung und Freude an der naturwissenschaftlichen Arbeit bald wieder persönlich und vor einem etwas größeren Publikum kommunizieren zu können, habe ich über das Preisgeld zudem Lautsprecher und Mikrofon angeschafft, welche auch für die mobile Nutzung, z. B. im Freien, geeignet sind. Ich könnte mir gut vorstellen, in der nahen Zukunft eine Art Schnitzeljagd nach Proben zu veranstalten. Im Nachgang könnte man sich dann durch die Linse der Mikroskope der spannenden Welt der Mikroorganismen etwas annähern. Wäre es nicht eine schöne Idee für SchülerInnen und Eltern zugleich?? Hoffe ich auf jeden Fall und freue mich schon drauf!!

Marianne Papagrigorakes