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Frage: Was sind die Vor und Nachteile in der Wissenschaft zu arbeiten?
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anon Beantwortet am 13 Mrz 2021:
Vorteile:
Das Berufsfeld ist interessant und spannend. Man rostet nicht ein, bleibt geistig fit. Als Professor habe ich zusätzlich das Privileg, mit jungen Menschen arbeiten zu können. Nunja … die Schulabsolventen werden immer schwächer, und da kommen massive Probleme auf uns zu, was in manchen Studiengängen schon absurde Konsequenzen hat. Bei uns glücklicherweise noch kaum.
Neutral:
Die Verdienstmöglichkeiten sind gut, aber es gibt weit lukrativere Berufe.
Nachteile:
Es ist riskant, in der Wissenschaft zu arbeiten. Nicht, weil es gefährlich wäre, sondern weil die meisten Zellen zeitlich befristet sind. Ich musste 54 Jahre alt werden, um endlich eine Dauerstgelle zu haben. da braucht man Durchhaltevermögen und die Fähigkeit, immer wieder neu anzufangen.
Kommentare
Emma commented on :
Schöne Frage!
Vorteile: eine spannende Arbeit! Wissenschaftlich forschen bedeutet für mich: Niemand weiß vorher, wie mein Experiment ausgehen wird, sonst müsste ich das Experiment ja nicht machen! Wir sind dabei, ständig neues Wissen zu generieren. Das ist toll.
Nachteile: die Arbeitszeiten… Wochenenden muss ich mir ganz bewusst freischaufeln, denn man ist nie wirklich fertig. Es warten immer neue Experimente, Anträge und Bewerbungen müssen geschrieben werden, Präsentationen warten darauf, erstellt zu werden. Es ist leicht, das Gefühl zu bekommen, man hängt ständig hinterher. Gerade, wer experimentell arbeitet, weiß auch: Es geht Vieles schief bzw. kommen nicht die erwarteten Ergebnisse dabei heraus. Dafür braucht man eine gewisse Frusttoleranz.
Kimberly commented on :
Ich stimme Emma voll und ganz zu, sowohl bei den Vor- als auch bei den Nachteilen. Die Arbeitslast habe ich vor dem Studium nicht so eingeschätzt, aber man lernt dann auch währendessen durch Laborpraktika und Abschlussarbeiten wie der Hase läuft. Das ist nicht für jeden was und vollkommen in Ordnung. In der Industrie z.B. hat man meist geregeltere Arbeitszeiten, aber nicht die gleiche Freiheit in der Forschung.
Zu den Vorteilen würde ich außerdem noch zählen, dass man sich durch seine Arbeit ein Leben lang weiterbildet; man kann Workshops, Seminar, Fortbildungen machen, lernt oder generiert sogar neue Methoden und Techniken und kann zu einer*m Expert*in auf dem eigenen Gebiet werden. Unter „vorpandemie“-Bedingungen ist auch das Reisen ein Vorteil für mich, z.B. zu Konferenzen, Retreats (also wenn man mit seiner Gruppe wohin verreist, um sich dort über die eigene Forschung auszutauschen), Weiterbildungen oder Kooperationspartnern. Auch verschlägt es die meisten Leute mal ins Ausland.